Die Marginal — vom Guincho nach Lissabon

...am Meer entlang.

Kommt man vom westlichsten Punkt Europa, dem Cabo da Roca mit seinem Leuchtturm, und fährt nach Lissabon ohne die Autobahn zu benutzen, fährt man über die Estrada Marginal, die N6. Als erstes fährt man am Guincho vorbei, ein feinsandiger Sandstrand, die Sintraberge im Rücken. Hier weht immer eine starke Brise, der Grund für den Surfer-Hotspot, der hier entstanden ist. Der Wind ist auch Schuld an den Sandwehen, die hier entstehen — machmal fährt man über Sandhaufen, die sich großflächig auf der Straße verteilt haben. Hier ist ein Naturschutzgebiet entstanden, in dem man durch Bepflanzung versucht, dem Sandflug Herr zu werden. Weiter geht es am Wasser lang auf einer modernen Straße mit ausgebautem Fahrradweg.

Cascais und die "Boca do Inferno"

Cascais ist die ehemalige Sommerresidenz der portugiesischen Könige und heutzutage hat die Prominenz des Landes hier ein Ferienhaus. Mit einem kleinen Schlenker erreicht man die Boca do Inferno, den "Höllenmund". Auf diese Felsformation trifft bei schwerem Wetter die volle Wucht des Atlantiks und drückt das Wasser durch in tausenden von Jahren entstandene Löcher. Unten kocht und brodelt es dann und die Druckfontänen steigen dann meterhoch...

Hier kann man gut shoppen, bummeln oder essen gehen — ein wirklich gemütlicher Ort. Hier befindet sich auch der Bahnhof des Zuges nach Lissabon.

Nächste Station: Estoril

Was die Prominenz angeht steht Estoril Cascais in nichts nach. Hier findet große, ehrwürdige Häuser, die im Laufe der Jahrhunderte gebaut wurden. Hier ging es schon immer mondän zu — kein Wunder, dass es hier ein Casino gibt. Der Motorsportfreund wird wissen, dass es hier das Autodrom Estoril gibt.

Festungen und Leuchttürme

Wir sind bereits an zwei Festungen vorbei gekommen. Früher gab es hier viel zu verteigen. Die Leuchttürme machen auch Sinn, denn jetzt geht es vom Atlantik in die Tejomündung und hier herrscht reger Schiffverkehr.

Die Brücke und Jesus

Im letzten Drittel geht es unter der Brücke des 25. April hindurch. Die sieht der von San Francisco sehr ähnlich. Schaut man auf die andere Seite sieht man die überdimensionale Jesusstatue, die über die Stadt schaut. Etwas weitersieht man die Docas, die ehemaligen Dockhallen des Hafens, die heutzutage Bars, Cafés und Restrants beherbergen und diese Gegend zum Szenetreff machen. Man fährt an der Markthalle zu Linken vorbei und kommt an den Praça e Comercio, der seit einigen Jahren wunderschön hergerichtet ist. Als nächstes sieht man den Fernbahnhof von Sta. Apolonia und zur Rechten den Hafen.

Früher Öl, heute modern

Am Ende steht das Messe- und Ausstellungszentrum der Stadt, das ehemalig Expogelände, Parque dos Nacoës. Früher gab es in dieser Gegend riesige Ölraffinerien, an die heute noch der eine oder andere Kessel erinnert. Seit der Expo 1998 findet man hier einen futuristischen Bahnhof, die Messehallen, eine Seilbahn und die zweite, große Brücke der Stadt, Vasco da Gama, die auf die andere Seite des Tejo führt.

 

 



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