Der "Palio" in Siena

Das härteste Pferderennen der Welt

Seit dem Mittelalter findet im Juli und im August jedes Jahr ein Pferderennen in Siena, in der Toskana statt. Austragungsort ist der zentrale Platz, die Piazza del Campo. Hier treten die 17 Contraden (dt. Gegend oder Stadtteil) gegeneinander an, die siegende Contrade erhält den „Palio“ — daher auch der Name des Rennens — eine Standarte, ein Seidenbanner an einer Hellebarde, das jedes Jahr neu gestaltet wird.

Von den insgesamt 17 Contraden sind bei jedem Rennen nur jeweils zehn zugelassen, die, die im letzten aussetzen mussten und drei, die per Los bestimmt werden. Die eigentliche Rennbahn ist ein 300 Meter langer Rundkurs, 7,5 Meter breit, auf den ein spezieller, 20 cm dicker Belag aus gestampftem Tuff-Sand-Gemisch aufgebracht wurde.

Vor dem Rennen gibt es den ersten Höhepunkt, den Umzug der Contraden. Die präsentieren sich durch die Straßen ziehend in mittelalterlichen Kostümen mit ihren Waffen.

Das eigentliche Rennen geht drei Mal um den Platz herum, die Pferde werden ohne Sattel geritten. Behinderungen des Gegners sind zulässig. Gewinner ist das Pferd, das als erstes über die Ziellinie läuft — mit oder ohne Reiter. Bedingung ist aber, dass es weiterhin den Diadem der Contrade auf der Stirn hat.

Nach dem Sieg bekommt die jeweilige Contrade den „Palio“, was in der Regel teils wochenlange Feste im Viertel nach sich zieht. Wehe man wird Zweiter: der ist noch schlechter angesehen als der Letzte.

Bei einem Spaziergang durch Siena werden Ihnen die Zeichen der Contraden an den Gebäuden auffallen. Diese bezeichnen die Grenzen von einer Contrade zur nächsten.



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